Prinzipiell unterscheidet man unterschiedliche Formen der Entzündungen der Kieferknochen. Es handelt sich hier um ein breites Spektrum von Erkrankungen, das von einer „einfachen“ lokalen Entzündung z.B. nach einer Zahnentfernung, über eine Osteomyelitis bis zu spezifischen Erkrankungen der sogenannten Kiefernekrose reichen kann.
Da die Behandlungen langwierig und komplex sind ist eine Therapie in einem spezialisierten Zentrum unbedingt anzuraten. Man unterscheidet hierbei verschiedene Formen der Erkrankung:
Bei Einnahme entsprechender Medikamente bzw. nach einer Strahlentherapie liegt das Risiko einer Erkrankung bei bis zu 50%. Die durch Medikamente verursachte Kiefernekrose ist eine schwerwiegende Erkrankung, da sie mit relevanten funktionellen Beeinträchtigungen einhergehen kann und eine hohe Rezidivrate aufweist. Das Risiko ist hierbei insbesondere von der Dosis der Strahlentherapie bzw. der Indikation (Osteoporose/ maligne Erkrankung), Dauer der Behandlung und Dosierungsart (oral/i.v.) der Medikamente abhängig. Typische Symptome sind dabei:
Oberstes Ziel sollte die Prophylaxe sein!
Vor geplanter Therapie mit Medikamenten oder einer Bestrahlung:
Unter laufender und nach erfolgter Therapie:
Wichtig: Interdisziplinäre Kommunikation
zwischen verordnenden Ärzten (Onkologie, Orthopädie, Gynäkologie, Urologie, Allgemeinmedizin), Zahnmedizinern und MKG-Chirurgie
Sind aufwendige Extraktionen mehrerer Zähne bei Zustand nach Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich oder unter Einnahme von antiresorptiven Medikamenten erforderlich, führen wir diese unter antibiotischer Abschirmung und mit plastischer Deckung unter stationären Bedingungen in unserer Klinik durch. Je nach Befund und vorliegenden Allgemeinerkrankungen sind 1-2 Nächte stationären Aufenthaltes einzuplanen.
Bei bereits freiliegendem Knochen und Kiefernekrose planen wir in der Regel eine Vorbehandlung mit intravenöser Antibiose vor der Operation stationär in unserer Klinik ein. Nach der Operation erfolgt die Ernährung zeitweise über Magensonde.