Fachabteilungen
Mund-, Kiefer- & Gesichtschirurgie
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Dentoalveoläre Chirurgie

Die dentoalveoläre Chirurgie umfasst verschiedene operative Eingriffe, die im Bereich der Zähne ("Dent") und des Zahnhalteapparates ("Alveole") durchgeführt werden. Sie umfasst besonders die Entfernung nichterhaltungswürdiger Zähne, Wurzelreste und die operative Zahnentfernung, z.B. von im Knochen verlagerten Weisheitszähnen.

Wir führen die Entfernung von Zähnen und Zahnwurzelresten („chirurgische Zahnsanierung“) auch bei Patienten mit bestehenden Grunderkrankungen und Medikamenteneinnahmen durch, aufgrund derer neben der Zahnentfernung auch ein besonderer Wundverschluss oder eine stationäre Überwachung erforderlich wird. 
Wir planen die Behandlung in enger Absprache mit dem Hauszahnarzt und Hausarzt und führen die Behandlung bei Bedarf auch in Narkose oder Dämmerschlaf durch. Hierfür arbeiten wir routiniert mit unserer Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie zusammen.

Zahnextraktionen werden in aller Regel in lokaler Betäubung durchgeführt. In gewissen Fällen ist dies nicht möglich, etwa wenn eine körperliche oder geistige Behinderung vorliegt. Dann wird eine Behandlung in Vollnarkose erforderlich. Die Übernahme der Kosten muss dann meist vor Behandlungsbeginn mit der Krankenkasse geklärt werden.

Wird aus anderen Gründen eine Vollnarkose gewünscht, etwa wegen einer Zahnarztphobie, ist die Narkosebehandlung eine Privatleistung. Deren Kosten werden individuell in Rücksprache mit der Klinik für Anästhesiologie in Form eines Kostenvoranschlags vereinbart. Dieser erfolgt nach der Vorstellung bei unseren Narkoseärzten, die über Vorgehensweise und Risiken der Narkose aufklären und das individuelle Narkoserisiko beurteilen.

Welche Unterlagen sollten bei der Erstvorstellung mitgebracht werden?

  • Hausärztliche Überweisung
  • ggf. ein Extraktionsplan
  • Aktueller Medikamentenplan
  • Relevante medizinische Befunde, z.B. in einem aktuellen Entlassbericht enthalten
  • Bei eingeschränkt geschäftsfähigen Patientinnen und Patienten sollte der gesetzliche Vertreter oder die betreuende Person bei der Erstvorstellung anwesend sein, nur dann kann im gleichen Termin die Terminierung eines Eingriffs in Narkose (ggf. im Rahmen eines stationären Aufenthaltes) geplant werden. Unter Umständen wird auch die Mitaufnahme einer betreuenden Person erforderlich.

Kieferzysten

Vom Zahn- und Zahnhalteapparat können verschiedene gutartige Veränderungen, wie z.B. Zysten, ausgehen. Zysten wachsen zahn- und knochenverdrängend, weshalb Sie möglichst frühzeitig entfernt werden sollten.

Sie verursachen selten Beschwerden, weshalb Sie oft erst zufällig im Rahmen einer Röntgenuntersuchung entdeckt werden. Patienten nehmen die Veränderung häufig erst wahr, wenn die Zyste sich entzündet oder ein beträchtliches Ausmaß erreicht hat wodurch auch eine erhöhte Kieferfrakturgefahr bestehen kann.

Wenn möglich, streben wir die komplette Entfernung der Zyste an. Dabei ist besonders auf die Lagebeziehung zu wichtigen anatomischen Strukturen wie dem Unterkiefernerv oder angrenzende Zahnwurzeln zu achten.

Um das operative Risiko besser einschätzen zu können, nutzen wir zur exakten Analyse der Zystenausdehnung die digitale Volumentomographie (DVT). Sie stellt die Zyste und die umgebenden Strukturen verzerrungsfrei dreidimensional dar.  

Bei entsprechender Zystengröße kann eine Defektauffüllung durch eine Knochentransplantation erforderlich werden. Hierbei favorisieren wir autologen, das heißt patienteneigenen Knochen, den wir z.B. vom Beckenkamm des Patienten entnehmen.

Wir führen die entfernten Zysten grundsätzlich einer pathohistologischen Untersuchung zu, um sie sicher von osteolytischen (knochenabbauenden) Tumoren abgrenzen zu können.

Präprothetische Chirurgie inklusive augmentativer Verfahren

Hierunter werden verschiedene Eingriffe zusammengefasst, die alle das Ziel verfolgen, die Funktion und den Halt einer Prothese zu verbessern bzw. Funktion und Halt eines Zahnersatzes überhaupt erst zu ermöglichen. Hierzu zählen Eingriffe wie die Entfernung von Knochenkanten und -wülsten, die Exzision von Reizfibromen (Zahnfleischgeschwülsten) oder die Verlagerungen störender Bänder und Muskeln.

Die Gründe für Gewebedefizite reichen von der fortgeschrittenen Alveolarfortsatzatrophie (Kieferknochenschwund), über Zysten, dem traumatischen Verlust von Kieferanteilen bis hin zur Tumorerkrankung mit Zerstörung der Hart- und Weichgewebe.

Die Eingriffe umfassen Techniken zur Verbesserung der oralen Weichgewebesituation (Mundschleimhäute, Zahnfleisch) und des Knochenangebots von Ober- und Unterkiefer.

In manchen Fällen ist ein Knochenmangel derart ausgedehnt, dass die Versorgung eines Kiefers mit implantatgetragenem Zahnersatz ohne eine vorbereitende Knochenaugmentation (Knochenverpflanzung) nicht möglich ist. In diesen Fällen wird mithilfe eines Knochentransplantates Kieferknochen wiederaufgebaut, um ein ausreichendes Knochenangebot in Höhe und Breite für das Einbringen von Zahnimplantaten zu schaffen. Bei knochenaugmentativen Verfahren bevorzugen wir autologen (patienteneigenen) Knochen.  Dieser kann aus Bereichen der Mundhöhle oder auch fern der Mundhöhle entnommen werden. Eine typische mundhöhlenferne Entnahmestelle ist der Beckenknochen.

In komplexen Fällen, z.B. nach einer Tumorentfernung, ist die präprothetische Chirurgie Teil der rekonstruktiven (wiederherstellenden) Eingriffe. Müssen ganze Kieferabschnitte ersetzt werden, eignet sich dazu z.B. ebenfalls der Beckenkamm, das Schulterblatt oder das Wadenbein für die Kieferrekonstruktion (vaskularisiertes Fibulatransplantat).

Als zertifiziertes Zentrum für die Behandlung von Tumorerkrankungen, sind wir auf die orale Rehabilitation und die Wiederherstellung der verlorengegangenen Strukturen spezialisiert. Wir führen diese Behandlungen auch bei sehr komplexen Ausgangssituationen durch.

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